
Ich war mir nicht so sicher, ob ich die Tour nach Frankfurt tatsächlich verwirkliche und bis zum Ende durchziehen. Optional hatte ich mir auch überlegt, wie ich die Rückfahrt gestalte. Ich war schon fast dabei, mir eine Variante zu überlegen, wie ich das, entweder am Main und Rhein oder aber über Darmstadt meistere.

Ich habe davon abgesehen, es wäre nicht realistisch gewesen. Die Fahrt nach Frankfurt, die ausnahmsweise weder über Darmstadt, noch am Rhein entlang verlief (wer den komoot-Link mit dem genauen Verlauf will, kann ihn entweder über den Nutzer „Jazznrhythm“ suchen oder bekommt ihn von mir zugesandt) brachte es auf 133 km bis zum Mainufer in Frankfurt. Ich fuhr morgens kurz nach 10:00 Uhr los und war in Frankfurt etwas nach 17:00.

Dazwischen waren Rastsituationen, habe ich Fotos gemacht, Chats geführt, Telefonate, etwas eingekauft und mir auch sonst viel Zeit gelassen. Reine Fahrzeit waren etwas mehr als 6 Stunden. Ich liess mich nicht navigieren, sondern fuhr so gut wie möglich den Schildern nach.

Ich wollte bewusst, die Ebene zwischen dem Rhein und dem Odenwald nutzen. Normalerweise folge ich dem Flusslauf, aber ich hatte vor etwas anderes zu sehen.

Die Fahrradwege waren – bis ungefähr 30 km vor Frankfurt – meistens Rennrad geeignet, auch wenn es von Fall zu Fall eher sandig auf Wirtschaftsweg-Niveau war. Trotzdem war bis vor Frankfurt ein Schnitt von ca. 22 km/h üblich und unproblematisch.

Vor Frankfurt geriet ich in die Wald, der auch das Flughafengelände umgibt. Und hier begann es kritischer zu werden. Die meisten Strecken, auf denen ich dort fuhr, sind nicht Rennrad geeignet. Ich würde davon abraten, denn das Rad, dass dort fährt, sollte mindestens Gravel-Eigenschaften habe.

Die entgegen kommenden Räder waren meistens in der Mountainbike Klasse, kamen daher besser mit den Unebenheiten zurecht. Der Wald um Frankfurt ist sehenswert, stellenweise wunderschön und hat einige Anreize für Menschen, die sich gerne durch die Natur bewegen. Ich hatte schon lange keine Hirschkäfer mehr gesehen, hier rettet ich zwei vom Weg.

In Frankfurt selbst blieb mir weniger Zeit, als ich geplant hatte. Daher machte ich mich zwei Stunden nach dem Eintreffen per Zug wieder auf den Rückweg.

Ein ganz großes Highlight der Fahrt war das Riedgebiet, das in der Höhe von Bensheim eine sehr angenehme, teilweise eigene Natur hat, die etwas an den Süden Europas erinnert. Es ist ein größeres Naturschutzgebiet, durch das viele ausgeschilderte Radwege führen. Gehöfte mit seltenen Kühen, Lamas und ähnlichen Tieren liegen am Wegesrad, ebenso wie viele Möglichkeiten zum Verweilen und Rasten. Die Natur ist auf Schildern erklärt und kann ebensogut kurzweilig bewandert werden. Im Rahmen der Tour kam ich leider nicht so ins Detail, denn das hätte mehr Zeit bedarft. Aber mein Weg wird mich nochmal dahin führen, dann gibt es auch mehr Bilder.
