
Für die Öffentlichkeit außerhalb von Mannheim fast unbemerkt, hat sich Mannheim in den letzten Jahrzehnten zu einem Hotspot für Mural-Künstler*Innen entwickelt. Großflächige Wandmalereien sind mittlerweile in fast allen innerstädtischen Bereichen anzutreffen. Nicht nur in den hippen Viertel, die es zur überregionalen Bekanntheit brachten wie z.b. Jungbusch, wo man fast schon damit rechnet, sondern vor allem in den weitläufigen Gebieten der Neckarstadt.

Viele Werke der Künstler*Innen trifft man auch in anderen, großen Städten an. Selbst wenn die Namen nicht jedem bekannt sind, darf man davon ausgehen, dass die Galerie, die sich derzeit in Mannheim findet, einen bedeutenden und internationalen Rang hat. Die Werke finden sich nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch in renommierten Veröffentlichungen zur aktuellen Kunstszene. Die Anspielungen an vergangene Epochen, Stile und aktuelle Richtungen sind mannigfaltig und an vielen Wänden klar erkennbar.

Auf der Webseite von Stadt-Wand-Kunst (https://www.stadt-wand-kunst.de/) findet sich eine downloadbare PDF-Datei zum Ausdrucken, aber auch ein Google-Maps Plan zum Nachverfolgen.
In einigen Veranstaltungsorten und den Touristen-Info findet sich außerdem eine bebilderte Mural-Map, die hilft, die teilweise sehr versteckten Werke zu finden. Hin und wieder macht es durchaus Sinn um ein Gebäude herum zu gehen. Nicht jedes Mural ist sofort auffindbar. Gleichzeitig ist es Einladung in jene Viertel der Stadt, die nicht ganz so bekannt sind. Es gibt einiges zu entdecken.

Der Plan dieses Tour zu machen, war schon länger gefasst. Immerhin fiel mir schon vor vielen Jahren auf, wieviele Werke von Herakut sich in Mannheim finden.
Die beiden Künstler*Innen, die hinter dem Namen Herakut (http://www.herakut.de/) stehen, haben wahrscheinlich einen der prägnantesten Stile in dieser Szene. Ihre Werke sind oft schon mit einem Blick erkennbar. Selbst wer sich in der Richtung nicht heimisch fühlt, und Wandmalerei nicht beachtet hat, wird die Werke Herakuts, mit all den märchenhaften Gestalten, der eindrücklichen Kaligraphie als herausragend und einzigartig erkennen.

Schon bei der Einfahrt (aus der Richtung Heidelberg) ist unterhalb der letzte Brücke vor dem Hauptbahnhof auf der rechten Seite seit weit über zehn Jahren ein großes Werk von Herakut zu finden.
Der Respekt innerhalb der Szene schützt in der Regel diese und ähnliche Werke vor Tags und Graffiti. Murals verschwinden wenn, das Gebäude abgerissen wird, oder der Zahn der Zeit sein Werk leistet. Daher darf man davon ausgehen, dass alles, was sich in Mannheim findet, in den nächsten Jahren noch zu betrachten ist. (In Heidelberg sind mittlerweile einige Werke verschwunden, weil im Rahmen von Gebietsumwandlungen ehemalige Kasernen und ähnliche Einrichtungen verschwunden sind).

Es empfiehlt sich, die Besichtigung entweder zu Fuß oder Fahrrad vor zu nehmen. Aufgrund der weit auseinander liegenden Gebiete ist es auf jeden Fall eher ratsam, das Rad zu benutzen. Mit einem Auto wird es nicht zu machen sein. Das liegt zum Einen an der Menge Einbahnstraßen innerhalb der Quadrate der Innenstadt, zum Anderen aber ganz klar, auch daran, dass es oft weder Parkplätze gibt, noch die Möglichkeit die Werke vom Auto aus zu entdecken.
Also Fahrrad. Wenn möglich mit einem kleinen, wendigen Rad, dass es erlaubt schnell und oft abzusteigen. Die Größe der Murals erfordert es oft, die Straßenseite zu wechseln, um sie komplett zu erfassen.

Wir fuhren zuerst den innerstädtischen Bereich ab, also die Quadrate, um dann, nachdem wir mit dem Jungbusch abschlossen, über den Neckar zur Neckarstadt und dem Umfeld der Feuerwache zu wechseln.
Die Neckarstadt gehört, neben dem Jungbusch wahrscheinlich zu lebendigsten Vierteln, mit vielen kulturellen Städten, der Nähe zum attraktiven Neckarufer und einem hohen Anteil an alten Bauten.

Im Ganzen macht es Sinn, zwei bis drei Stunden für die Tour einzuplanen, denn die Fahrstrecke, mit all ihren Details, kann durchaus 20-25 km betragen. Wer es zu Fuß machen will, sollte hin und wieder auf die Öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen.
Mannheim hat ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz, das für das Erreichen der meisten Kunstwerke hilfreich ist. Die wichtigsten Haltestellen finden sich unweit. Da die Zusammenarbeit für die Murals mit städtischen Wohnbaugesellschaften gegeben ist, kommt es vor, dass sich in bestimmten Regionen die Werke häufen.
Alle Bilder der Tour, die mit Pause (Kaffee und Brote) ca. 3,5 Stunden gedauert hat, finden sich unten zum Durchklicken. Fühlt euch eingeladen, sie nachzufahren. Wenn ihr Interesse daran habt, schicke ich euch gerne einen Komoot-Link, in dem sich die Tour findet.
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Deine Bilder gefallen mir gut. Ich kann hier noch ein paar aus Heidelberg beisteuern:
https://www.flickr.com/photos/vbachem/albums/72157671876250711/page2
https://www.flickr.com/photos/vbachem/albums/72157671876250711/
Jepp, auch schöne Werke. Beim Metropolink-Festival ist bisher großartiges entstanden. Einige Werke sind mir schon begegnet, aber ich muss gestehen, ich fand noch nicht die Zeit alles abzufahren. Merci dafür.
Hallo Andreas,
wir wollen die Stellen abfahren.
Kannst Du uns den gpx Track schicken, danke.
Gruß Peter Jung
Aber klar, Mail geht gleich raus.
Viele Grüße
Andreas