Buchmesse 2021 – Ja klar, oder doch nicht?

In den letzten Jahren, abgesehen von 2020, habe ich versucht die Buchmesse zu besuchen. Es gelang mir nicht immer im selben Umfang, aber in den letzten Jahren ergab sich sogar hin und wieder die Möglichkeit Podcasts mit Autor:innen zu machen.

2021 wird die Buchmesse nun wieder stattfinden. Und noch beobachte ich mit Sorge die Zahlen der Neuinfektionen.

Das Interesse und der Hunger auf Kultur war noch nie so groß. Die Möglichkeit wieder über das Gelände zu schlendern, wieder Bücher in die Hand zu nehmen, die ich vielleicht nie im örtlichen Buchhandel sehe, weil sie in Japan, Amerika oder einem anderen fernen Land verlegt werden, ist verlockend.

Meine Begeisterung für die Buchmesse hatte immer sehr viel mit ihrer internationalen Ausrichtung zu tun. Es waren die Vorstellungen jener Bücher, deren Übersetzungen ins Deutsche nur ungewiss waren, die mich interessierten. Namen, die ich nirgendwo sonst fand. Schreibende, deren Bücher ich hauptsächlich durch das Cover interessant fand, weil ich ihre Sprache nicht verstehe. Ihre Namen trug ich in Notizbücher, um mich hinterher nochmal damit zu befassen, ob sich irgendwo etwas von ihnen findet, das ich verstehe und lesen kann.

So begann mein Gang durch die Buchmesse morgens im deutschen Bereich. Zu jenem Zeitpunkt, als oft ein Durchkommen noch möglich war. Und mittags, nachmittags, im Besucheransturm, besuchte ich Veranstaltungen, oder schlenderte durch Bereiche, die eher unpopulär waren. Finnische Verlage, arabische Bildbände, asiatische Drucke, die Ausgaben der Universitäten in Amerika und England, all das erregte mein Interesse.

Besuchte ich die Messe zwei Tage, so kleidet ich mich, wenn mehr über die Bücher erfahren wollte, auch mal in ein Jacket und erweckte einen eher seriösen Eindruck, während ich mich an dem anderen Tag mit T-Shirt und Jeans unter die Besucher begab. Ich nahm von Jahr zu Jahr weniger Papier mit heim, kann mich aber noch erinnern, wie das früher, auf meinen ersten Buchmessen war.

Papier, Zeitungen, Zeitschriften, Stifte, Badges, Flugblätter- alles wurde mitgenommen, bis ich mit prallgefüllten Tüten wieder heimging. Heute nehme ich die Cover mit dem Smartphone, mache Notizen in ein Moleskine und habe am Schluss maximal 2-3 Visitenkarten. Mehr wird es selten.

Doch bei all diesen Erinnerungen stellt sich mir die Frage: Wird das dieses Jahr überhaupt möglich sein? Wird die Buchmesse eher national, oder behält sie ihren internationalen Charakter? Werden die Buchblogger:innen kommen? Wird Cosplay stattfinden? Oder wird es eine kleine, zurückhaltende und eher bescheidene Messe? Wer wird wird Zugang erhalten? Sollte ich hingehen, werde ich berichten.

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